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20.10.2020

Altstadt autofrei machen!

Die FDP hat vor einiger Zeit den Begriff „GermanMut“ in die Welt gesetzt und meinte damit, dass wir in Deutschland häufiger das Aber weglassen sollten. Deutschland sei das „Land der Tüftler und Denker“, wir hätten „Millionen Ideen“, in jeder Garage könne „ein Unternehmen stecken“ und wir könnten „voller Optimismus sein“, hätten aber noch immer die sogenannte „GermanAngst“. Abgesehen davon, dass die Kleinpartei FDP daraus den äußerst fragwürdigen Spruch „Digitalisierung first. Bedenken second.“ gemacht hat, enthält das Wort „GermanMut“ doch eine wichtige Botschaft: Politische Entscheidungen brauchen manchmal Mut. Sonst passiert nichts.

Der Vorschlag der Stadtverwaltung, die Buxtehuder Altstadt zu einem „verkehrsberuhigten Geschäftsbereich“, d.h. zu einer Tempo-20-Zone, zu erklären, ist alles andere als mutig. Im Gegenteil: Durch dieses Vorhaben würde sich in der historischen Altstadt praktisch nichts ändern. Anstatt also der anhaltenden Belästigung der Fußgänger, Fahrradfahrer und Gastronomen ein Ende zu setzen und gleichzeitig ein erhebliches Verkehrsproblem zu lösen sowie die Attraktivität der Innenstadt zu steigern, soll alles beim Alten bleiben. Die Fußgänger bleiben auf den Fußgängerwegen und Autofahrer auf der Straße. Ermüdend und nicht mutig. 

Die Zeit für die autofreie Buxtehuder Altstadt ist längst überreif. „Macht es tatsächlich Sinn“, fragt der Soziologe Harald Welzer in seinem Buch „Alles könnte anders sein“, „dass die sozialen Orte mit der größten Konzentration an Menschen, die sie bewohnen, ausgerechnet durch Infrastrukturen bestimmt sind, die weitgehend auf ein einziges Mobilitätsfeature, das im 19. Jahrhundert erfundene Automobil, ausgelegt sind? Oder wäre es nicht, gerade im Angesicht des Wachsens der Städte und des steigenden Bedarfs an Wohnraum, viel intelligenter, diese anachronistischen Verkehrsmittel einfach abzuschaffen?“ Ja, wäre es. Die gesamte Altstadt muss endlich zu einem Raum werden, in dem sich die Bürger gerne begegnen und miteinander in Kontakt treten können und wo sie nicht von lauten und dreckigen Autos gestört werden. Dabei ist vollkommen klar, dass es für Anwohner, notwendige Zulieferer und vergleichbare Fälle Ausnahmeregelungen geben wird.

Von einer autofreien Altstadt würden gerade in Anbetracht eines massiv wachsenden Onlinehandels bzw. dem Aussterben des lokalen Einzelhandels und den Folgen der Corona-Krise sämtliche ansässige Geschäft profitieren. Auch würde die Stadt Buxtehude mit einer autofreien Altstadt große Mengen an Boden zurückgewinnen, weil es deutlich weniger geben müsste. Sowieso sind parkende Autos so ziemlich das Bescheuertste, was in Städten rumstehen kann – stehen im Weg, werden nicht gebraucht und sind hässlich. Der neue Platz könnte beispielsweise für Grünflächen, Orte der Begegnung oder Wohnungsbau genutzt werden. Eben für eine Stadt, in der man gerne lebt. Neben all diesen Vorteilen werden gleich noch bedeutend weniger CO2 und Stickoxide ausgestoßen, die Luftqualität wird verbessert. Kurzum: Die Stadt der Zukunft ist autofrei. Buxtehude könnte mit der Entscheidung, die Autos von der historischen Altstadt fernzuhalten, einen riesigen Schritt in Richtung Zukunft machen. Zukunft wird doch vor Ort gemacht, oder? 

Etliche Städte in Deutschland und Europa haben bereits eine weitgehend autofreie Innenstadt oder machen sich, wie zum Beispiel in Hannover, daran, dieses Ziel schnellstmöglich zu erreichen. Für diese Entscheidung braucht es aber Mut. „BuxtehudeMut“ halt. Und nicht Mut zur öden Tempo-20-Zone. Das ist sowas von 20. Jahrhundert! 

Philipp Bravos (B90/Die Grünen Buxtehude-Apensen)

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