AfD-Veranstaltung in Buxtehude: Ein Abend voller Beschimpfungen, fragwürdiger Positionen und unbewiesener Behauptungen

Wir wollten sie uns einfach mal anhören. Vielleicht würde es ja doch ein paar Argumente geben, mit denen man sich auseinandersetzen kann. Aber Fehlanzeige. Die Ausführungen des Redners vor dem Publikum, klischeemäßig über 90 Prozent Männern, die meisten davon jenseits der 50, bestanden zum größten Teil aus Beschimpfungen aller anderen Parteien.

Vor allem die Linken und Grünen seien dumm, unfähig und verlogen und die AfD habe „in allen Dingen Recht“. Sie habe schon vor langer Zeit vor Folgen „schlechter Politik“ gewarnt. Diese Behauptung wurde mehrfach wiederholt und setzte die inhaltliche Basis der ganzen Veranstaltung. Angebliche Belege: Gegen die Maskenpflicht sei man schon immer gewesen. Die Hälfte der Menschen trage sie sowieso nicht richtig. (?)

Zur Energiepolitik: Deutschland habe die sichersten AKWs. Es sei noch nie ein Mensch durch Kernkraft in Deutschland verletzt worden oder gestorben. (Keine Auseinandersetzung mit deren Risiken und der Lagerung des Atom-Mülls.)

Zur Bildung: Lesen, Schreiben und Rechnen würden nicht mehr vermittelt. Stattdessen gebe es einen „völligen ideologischen Zugriff“, einen „langsamen Putsch in den Köpfen von Kindern“ und den Kindern werde die Fähigkeit zum selbstständigen Denken abtrainiert. (Hier fehlen mir als ehemaliger Lehrerin die Worte.) 

Es wurde aber noch bedenklicher: Man solle die Sanktionen gegen Russland aufheben, weil sie uns mehr schadeten als ihnen. Auch sollten die ukrainischen Flüchtlinge lieber zu Hause bleiben und ihr Land aufbauen. Und (im Widerspruch dazu): Wahrscheinlich seien etliche schon wieder in Kiew und würden dort die ihnen von uns gewährte Sozialhilfe verprassen. Dazu passt der von Brandner genannte Slogan der AfD „Unser Land zuerst“. Diese höchst christliche Auffassung passt auch zu seinem Statement zur Entwicklungshilfe: „Wir brauchen keine unsinnige Entwicklungshilfe. Deutsche Steuergelder sollen für Deutsche verwendet werden.“

Noch bedenklicher war die Reaktion des Redners auf eine Frage aus dem Publikum, ob die AfD nicht endlich das im Grundgesetz stehende Recht auf Abschaffung und komplett neu schreiben einer Verfassung durchsetzen will. Brandners Antwort: „Zur jetzigen Zeit: Finger weg.“ (Ein Schelm, der Böses dabei denkt…)

Wenig überraschend: Der Klimawandel wurde als eines unserer größten Probleme nicht einmal bei der gesamten Veranstaltung erwähnt.

Unser Fazit: Die AfD beschimpft andere Parteien, stellt unglaubliche Behauptungen auf, knüpft dabei aber an Ängste und Frustrationen an. Deshalb müssen wir uns mit ihren Positionen auseinandersetzen, auch wenn es schwerfällt, inhaltliche Punkte zu finden, auf die man überhaupt vernünftig eingehen kann. (IB/LH)



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